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fettlaus/ggTCalculator

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ggT-Berechnung

Wir werden fuer Aufgabe 2 der Vorlesung Verteilte Systeme eine verteilte ggT-Berechnung in Java implementieren. Die Verbindung der Komponenten erfolgt mithilfe von Corba.

Starter [NameServiceHost [NameServicePort [KoordinatorName [StarterName]]]]
Coordinator [NameServiceHost [NameServicePort [KoordinatorName]]]
Client NameServiceHost NameServicePort KoordinatorName <list | quit | calc minProcess maxProcess mindelay maxDelay timeout ggT>

Hintergrundwissen

Verwendet wird einer der ältesten, bekannten Algorithmen: Euklids Algorithmus zur Bestimmung des ggT, beschrieben im 7. Buch der Elemente um ca. 300 v.Chr. Dies ermöglicht uns, den Fokus auf die Koordinierung eines verteilten Algorithmus zu lenken, weil der Algorithmus selbst recht leicht zu verstehen ist.

Satz von Euklid:

Der größte gemeinsame Teiler (ggT) zweier positiver ganzer Zahlen x, y (mit x >=y > 0) ist gleich dem ggT von y und dem Rest, der bei ganzzahliger Division von x durch y entsteht.

Bemerkung

  • Offenbar ist ggT(x,x) = x für alle x
  • Man setzt nun noch ggT(x,0) := x für alle x
  • Rekursive Realisierung: ggT(x,y) := ggT(y,mod(x,y))
  • Erweiterung: mod*(x,y) := mod(x-1,y)+1
  • Die Rekursion wird durch das Versenden von Nachrichten realisiert: es wird der gleiche Code aufgerufen!

Weitere Infos finden Sie z. B. hier.

Verteilter Algorithmus

  1. Es werden n Prozesse verwendet. Die Prozesse werden in einem Ring organisiert, so dass der Prozess Pi die zwei Nachbarn Pi+1 und Pi-1 hat.

  2. Jeder Prozess Pi hat seine eigene Variable Mi mit Wert #Mi

  3. ggT aller am Anfang bestehender Mi wird berechnet:

     {Eine Nachricht mit der Zahl #y ist eingetroffen}
     if y < Mi
        then Mi := mod(Mi-1,y) + 1;
             send #Mi to all neighbours;
     fi
    

Aufgabenstellung

Das System für den verteilten Algorithmus ist so ausgelegt, dass es für eine längere Zeit installiert wird und dann für mehrere Aufgaben (also ggT-Berechnungen) zur Verfügung steht. Für die Implementierung werden im Wesentlichen vier Module benötigt:

  1. Der Koordinator, der den verteilten Algorithmus verwaltet. Dazu gehören das "Hochfahren" des Systems, die Koordinierung einer ggT-Berechnung, die Feststellung der Terminierung einer ggT-Berechnung und das "Herunterfahren" des Systems.
  2. Den Starter, der im Wesentlichen das Starten von Prozessen auf für den Koordinator entfernten Rechnern ermöglicht.
  3. Der ggT-Prozess, der die eigentliche Arbeit leistet, also die Berechnung des ggT.
  4. Der Client, der die benötigten steuernden Werte setzt, die Berechnung des ggT startet, den Ablauf beobachtet und protokolliert und das Ergebnis anzeigt.

Am Anfang wird das System hochgefahren. Dazu ist als erstes ein Namensdienst zu starten. Dann wird der Koordinator gestartet und anschließend auf verschiedenen Rechnern die Starter. Die Starter melden sich beim Koordinator an und warten nun auf Kommandos vom Koordinator. Der Koordinator selber wartet auf Befehle vom Client.

Das System geht in die Arbeitsphase: Der Client wird gestartet und übergibt dem Koordinator die gewünschten ggT-Parameter. Daraufhin informiert der Koordinator die Starter über die Anzahl der zu startenden ggT-Prozesse. Die Prozesse werden vom Starter gestartet. Während der Initialisierung der Prozesse melden sie sich beim Koordinator an. Dieser baut einen Ring auf und informiert die ggT-Prozesse über ihre Nachbarn und ihre ihre Werte #Mi. Damit wechseln die ggT-Prozesse in den Zustand "bereit".

Der Koordinator wählt 3 ggT-Prozesse per Zufall aus, die mit der Berechnung beginnen sollen. Erhält ein ggT-Prozess im Zustand "bereit" eine Zahl, so versetzt er sich in den Zustand "rechnen". Meldet ein ggT-Prozess die Terminierung der aktuellen Berechnung, so erhält der Koordinator gleichzeitig von ihm das Endergebnis der Berechnung. Der ggT-Prozess versetzt sich in den Zustand "beendet".

Erhält während eines Laufs des Algorithmus (Zustand "rechnen") ein ggT-Prozess ** Sekunden lang keine Zahl y, startet er eine Terminierungsabstimmung: Dazu befragt er seinen rechten Nachbarn, ob dieser bereit ist, zu terminieren. Antwortet dieser mit Ja, sendet er dem Koordinator eine entsprechende Mitteilung über die Terminierung des Algorithmus und versetzt sich in den Zustand "beendet". Wird er selbst in diesem Stadium, also als Initiator einer Abstimmung, von seinem linken Nachbarn gefragt, ob er terminieren kann, beantwortet er dies mit Ja. Wird er während seiner normalen Arbeitsphase, also wenn er nicht Initiator einer Abstimmung ist, nach seiner Bereitschaft zur Terminierung gefragt, antwortet er mit Nein, wenn seit der letzten Zusendung einer Zahl weniger als **/2 Sekunden vergangen sind. Ansonsten leitet er die Frage weiter an seinen rechten Nachbarn und leitet die zugehörige Antwort zurück an seinen linken Nachbarn. Ist die erhaltene Antwort Ja versetzt er sich in den Zustand "beendet". Wenn alle Prozesse die Terminierung an den Koordinator gemeldet haben, soll der Koordinator die Beendigung der ggT-Prozesse veranlassen und das Endergebnis an den Client zurückgeben. Der Client kann sich nun beenden. Das System ist jetzt bereit, eine neue Berechnung durchzuführen.

Der Client kann über den Koordinator die Beendigung des Systems anstossen. Die Starter werden vom Koordinator über die Beendigung des Systems informiert. Falls noch ggT-Prozesse laufen, sollen diese unabhängig von ihrem momentanen Zustand unverzüglich beendet werden. Anschließend beenden sich die Starter und zum Schluss der Koordinator.

Funktionalität

Client

  1. Der Client kann beim Koordinator drei Aktionen ausführen: Abfrage der bekannten Starter, Ausführen der ggT-Berechnung und Beendigung des Systems
  2. Die für die ggT-Berechnung benötigten steuernden Werte sollen über die Kommandozeile eingegeben werden. Die Werte sind:
    • der Name des Koordinators
    • ein Intervall für die Anzahl der ggT-Prozesse auf einem Rechner,
    • ein Intervall für die Verzögerungszeit der ggT-Prozesse,
    • ein Wert für den ** timeout und
    • der gewünschte ggT.
  3. Der Client ermittelt den Koordinator über den Corba-Namensdienst unter dem per Kommandozeile vorgegebenen Namen.
  4. Der Client soll die Abläufe während der Berechnung protokollieren. Hierzu ist dem Koordinator eine entsprechende Referenz zu übergeben, die dieser an die einzelnen Prozesse weiterleiten muss.

Koordinator

  1. Der Koordinator ist unter einem über die Kommandozeile vorgebbaren Namen beim CORBA-Namensdienst registriert.
  2. Die benötigten steuernden Werte erhält der Koordinator mit dem Aufruf durch den Client.
  3. Nach dem Starten des Koordinators wartet er auf Kommandos vom Client.
  4. Verlangt der Client eine ggT-Berechnung, so beauftragt der Koordinator seine Starter mit dem Anlegen der ggT-Prozesse. Die Anzahl der Prozesse wird für jeden Starter mit Hilfe einer Zufallsfunktion aus dem vom Client vorgegebenen Intervall bestimmt.
  5. Die Prozesse melden sich beim Koordinator an. Sie identifizieren sich mit dem Namen des Starters und durch eine fortlaufende Nummer, die durch den Starter vergeben wird. Der Koordinator erstellt daraus eine Liste.
  6. Nachdem die Prozesse angelegt worden sind, baut der Koordinator den Ring auf, indem er per Zufall die ggT-Prozesse auswählt. Jedem ggT-Prozess wird übermittelt, welche Nachbarn er besitzt. Gleichzeitig bekommen sie die für die Berechnungen notwendigen Informationen:
    • Startwert für die ggT-Berechnung:
    • gewünschter_ggT * Zufallszahl_1_bis_100 * Zufallszahl_1_bis_100.
    • Verzögerungszeit des ggT-Prozesses, ermittelt als Zufallszahl aus dem vom Client übergebenen Intervall.
    • **-timeout.
    • Referenz des Log-Objektes vom Client zum Protokollieren des Ablaufs.
  7. Anschließend startet der Koordinator die Berechnung. Dazu wählt er per Zufall drei Prozesse aus, denen er zum Starten der Berechnung eine Zahl sendet, die sich wie folgt berechnet: gewünschter_ggT * Zufallszahl_100_bis_10000.
  8. Nach Terminierung der Berechnung übermittelt der Koordinator das Ergebnis an den Clienten und beauftragt die Starter mit der Beendigung der Prozesse.
  9. Per Aufruf vom Client kann der Koordinator beauftragt werden, dass System zu beenden. Es werden zunächst die Starter gestoppt, anschließend beendet sich der Koordinator selber.

Starter

  1. Dem Starter wird per Kommandozeile einen Namen zugewiesen (z.B. Name des Rechners).
  2. Der Starter registriert sich beim Koordinator und übergibt ihn dabei seinen Namen.
  3. Anschließend wartet der Starter auf Kommandos vom Koordinator. Für eine Berechnung wird der Starter beauftragt, eine bestimmte Anzahl von ggT-Prozessen zu starten. Die Prozesse bekommen eine laufende Nummer zugeordnet, unter der sie sich beim Koordinator bekannt machen können.
  4. Bekommt der Starter den Auftrag, sich zu beenden, so muss er zunächst seine eventuell noch vorhandenen Prozesse stoppen und kann sich danach selber beenden.

ggT-Prozess

  1. Der ggT-Prozess wird vom Starter gestartet und muss sich als erstes mit dem Namen des Starters und der vom Starter vergebenen fortlaufenden Nummer beim Koordinator registrieren.
  2. Danach wartet der Prozess auf die Parametrisierung durch den Koordinator. Anschließend ist der Prozess "bereit" und kann auf Berechnungsanforderungen reagieren. Diese können initial vom Koordinator oder von den Nachbarn eintreffen.
  3. Ändert sich seine Zahl dadurch (also hat er echt etwas berechnet), informiert er zusätzlich das Log-Objekt des Client darüber, indem er diesem seine Identifizierung, seine neue Zahl und die aktuelle Systemzeit überträgt.
  4. Für eine Berechnung braucht er jedoch eine gewisse Zeit (die Verzögerungszeit), die ihm vom Koordinator bei der Parametrisierung mitgegeben wurde. Dies simuliert eine größere, zeitintensivere Aufgabe. Der ggT-Prozess kann z.B. in dieser Zeit einfach nichts tun.
  5. Der ggT-Prozess beobachtet die Zeit seit dem letzten Empfang einer Zahl. Hat diese ** Sekunden überschritten, startet er eine Terminierungsanfrage.
  6. Die Abstimmung arbeitet wie folgt:
    1. Ein ggT-Prozess erhält die Anfrage nach der Terminierung: ist seit dem letzten Empfang einer Zahl mehr als /2 ( halbe) Sekunden vergangen, dann leitet er die Anfrage an seinen rechten Nachbarn weiter und gibt dessen Antwort zurück an seinen linken Nachbarn. Ist die zugehörige Antwort Ja, versetzt er sich in den Zustand "bereit". Sonst antwortet er seinem linken Nachbarn direkt mit Nein.
    2. Erhält ein initiierende Prozess von seinem linken Nachbarn die Anfrage nach der Terminierung, antwortet er diesem direkt mit Ja.
  7. Ist Terminierungsanfrage erfolgreich durchgeführt, sendet der Prozess dem Koordinator eine Mitteilung über die Terminierung der aktuellen Berechnung. Zusätzlich ist das Log-Objekt des Client über die Terminierung zu informieren. Dabei ist die Identifizierung, der errechnete ggT und die aktuelle Systemzeit zu übergeben.

Fehlerbehandlung

  1. Alle auftretenden Fehler sollen nach Möglichkeit dem Log-Objekt des Clienten übermittelt werden

IDL-Datei

Stand: 03.06.2011 02:50

module ggTCalculator
{

    interface Starter
    {
        string getName();
        void createProcess(in long count);
        void quitProcess();
        void quit();
    };

    interface Log
    {
        void log( in string user, in string msg );
    };

    interface Process
    {
        boolean terminate();
        void set_params(in Process left, in Process right, in long number, in Log log, in double delay, in long timeout);
        void message(in long number);
        void stop();
    };

    typedef sequence<string> StarterListe;
    interface Coordinator
    {
        exception noStarter{ string s;};
        exception alreadyRunning{string s;};

        void addStarter( in string startername, in Starter starter );
        void addProcess( in string startername, in long id, in Process process );

        StarterListe getStarterList();

        long calculate( in long timeout, in long mindelay, in long maxdelay, in long minprocess, in long maxprocess, in long ggT, in Log log )raises(noStarter, alreadyRunning);
        void finished(in long r);

        boolean terminationStart();
        boolean terminationStop();
        void quit();
    };
};

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